Wenn man genug Zeit mitbringt, ist der Volcanoes National Park mehrere Tagesausflüge wert, weshalb man beim Betreten auch direkt den Eintritt für sieben Tage bezahlen muss. Wir haben uns einen Tag Zeit genommen und ein paar der spektakulärsten Sehenswürdigkeiten besichtigt.
Das Außergewöhnliche an diesem National Park sind natürlich die aktiven und inaktiven Vulkane. Zum einen gibt es an mehreren Orten im Park, aber vor allem auf dem Rundweg zu den Sulphur Banks, sogenannte Steam Vents. Stellen, an denen heißer Wasserdampf austritt, vermischt mit Schwefelgasen und anderen Elementen, die man besser nicht zu tief einatmen sollte. Die Sulfur Banks selbst faszinieren nicht nur durch den leuchtend gelben Schwefel, der hier aus H2S und SO2 Gasen gebildet wird, sondern auch durch rote und grüne Farben anderer Minerale, die dort aus dem Stein gekocht werden. (Deren Namen ich mir zu meiner Schande nicht merken konnte.)



Anschließend haben wir noch einen Blick auf den _Kilaue_a Krater bei Tag geworfen und sind dann einen relativ zeitaufwendigen Rundweg durch die Thursten Lava Tube und durch den Krater des Kilauea Iki gelaufen. Eine Lava Tube entsteht, wenn sich das Gestein am Rande eines fließenden Lavastroms abkühlt und beginnt, langsam über den brennenden Strom zu wachsen. Irgendwann schließt sich die Röhre, die Lava im Innernen fließt ab und wenn nach dem Abkühlen immer noch nichts eingestürzt ist, ist der Weg frei für neugierige Touristenhorden. Sehr interessant, aber die Kaumana Caves fanden wir doch noch etwas spannender.
Die Wanderung durch den Kilauea Iki Krater war wahnsinnig unwirklich. 1959 ist der Vulkan zuletzt ausgebrochen und hat seinen zuvor bewaldeten Krater mit Unmengen an Lavagestein bedeckt - genauer gesagt mit einem Volumen von ca. 45,7 Millionen Kubikmetern. Der sicherer Pfad über das erkaltete Lavafeld ist duch unaufdringliche Schottersteintürme markiert und wird nicht zu übermäßig von anderen Touristen besucht. Man tritt aus dem Urwald heraus auf eine riesige Ebene aus teilweise glattem und teilweise eingestürztem Lavagestein und plötzlich wirkt alles um einen herum irgendwie endlos, desaströs und verlassen. Aber auch hier ragen immer wieder einzelne blühende Büsche und kleine Bäume aus dem Boden, der demonstrative Siegeszug des Lebens. Gegen Ende des Kraters gelangt man an eine rote Felswand, vor der völlig unerwartet weiße Vögel mit einer erkennbar langen Schwanzfeder in der Luft kreisen. Wenn sich in dieser Kulisse plötzlich die Steinwand aufgetan und ein schlecht gelaunter Drache heraus geschaut hätte, hätte uns das vermutlich nicht weiter gewundert.
Bei den Vögeln handelte es sich übrigens vermutlich um den White-tailed Tropic Bird, ein auch in Neuseeland nativer Vogel.