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Hawaiʻi - Pizza und Sonnenuntergang auf 2864 Metern

Dieser abendliche Ausflug hat seinen eigenen kurzen Blogeintrag verdient. Eigentlich wollten wir ja das Mauna Kea Observatorium auf 4138 m Höhe besichtigen und von dort einmal den Blick in den Sternenhimmel erleben, wie ihn auch die insgesamt 13 Messinstrumente auf dem Vulkangipfel jede Nacht haben. Mit neun optischen Teleskopen, drei Instrumenten für Messungen im Mikrowellen-Bereich und einem Radioteleskop, betrieben von Forschern aus insgesamt 11 unterschiedlichen Nationen, ist das Mauna Kea Observatorium eines der bedeutendsten der Welt.

Bevor man sich auf den Weg zum Gipfel machen kann, muss man allerdings 30 Minuten lang auf Höhe des Visitor Centers bei 2804 Höhenmetern verweilen, um das Risiko der Höhenkrankheit zu reduzieren. Außerdem braucht man ein Gefährt mit Allradantrieb, was wir zufällig auch hatten, weil bei Abholung unseres Mietwagens am Flughafen gerade nur ein solches Auto verfügbar war. Nach den vorgeschriebenen 30 Minuten sind wir also frohen Mutes an die Absperrung heran gefahren und hatten das Pech, auf einen sehr seltsamen Sicherheitsmann zu treffen. Seltsam in dem Sinne, dass er uns um jeden Preis am Hochfahren hindern wollte. Erst wollte er uns davon überzeugen, dass wir nicht mit einem Mietwagen hoch fahren dürfen - da uns nichts in der Richtung gesagt wurde, ließen wir das nicht gelten. Dann war er der Meinung, unser Auto hätte keinen Allradantrieb. Nachdem Simon ihm das Gegenteil beweisen konnte wurde er pathetisch: "Would you trust your life on that?" Und wir so: "...Äh, ja." Tja, und dann war der Durchgang plötzlich für den Tag schon geschlossen - wären wir doch etwas früher gekommen.

Relativ enttäuscht zogen wir also wieder ab, holten unser Abendessen in Form eines Pizzakartons aus dem Kofferraum und wanderten den nächsten Gipfel auf 2864 m hoch, um von da aus zumindest noch den Sonnenuntergang zu betrachten. Ehrlich gesagt, das war vielleicht die beste Entscheidung, die wir hätten treffen können. Es war einzigartig! Wir waren zwar nicht höher, als die Zugspitze, aber es hat sich definitiv angefühlt, wie die Spitze der Welt. Auf unserer Augenhöhe zogen die Wolken vorbei, vor uns die wilde Berglandschaft und unter uns in der Ferne ein Vorhang aus Regen. Dann ging die Sonne unter und jedesmal, wenn man die Kamera wieder weg gepackt hatte, nahm der Himmel eine immer noch intensivere rote Färbung an. Die Wolken am Horizont wurden tiefschwarz und schließlich waren auch die ersten Sterne zu erkennen. Da es zu diesem Zeitpunkt schon ziemlich kalt war und es dort oben in der dünnen Luft noch viel kälter werden kann, machten wir uns anschließend wieder auf den Rückweg.