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Auf nach Kalifornien!

In den vergangenen Tagen sind wir langsam aber stetig immer weiter in Richtung Süden gefahren. Damit tuen wir es den sogenannten Snow Birds gleich - Kanadier, denen das Klima in ihrem eigenen Land zu kalt ist und die deswegen den Winter im warmen Süden der Vereinigten Staaten verbringen. Im Gegensatz zu den Snow Birds ist für uns aber natürlich vielmehr der Weg das Ziel und wir haben einige Stops entlang des Weges von Port Angeles hinunter nach San Francisco eingeplant.

Die Japanischen Gärten in Portland

Da wir für die Strecke nur eine Woche Zeit hatten, ließen wir schon zwei Tage nach unserer Ankunft in Port Angeles den Staat Washington mit seinen Robben und Brücken hinter uns und fuhren hinüber nach Oregon. Hier wollten wir die Stadt Portland besichtigen, wobei uns genau genommen primär der Japanische Garten dort interessierte.

Vor Ort angekommen stellten wir erst einmal fest, dass die Gärten offensichtlich nicht unbekannt sind - einen Parkplatz fanden wir erst einige hundert Meter die Straße hinunter und vor dem Kassenhäuschen stand eine lange Menschenschlange. Zumindest die Schlange konnten wir jedoch einfach umgehen, indem wir unsere Tickets während der Wartezeit online kauften. So konnten wir nach ein paar Minuten die Schlange wieder verlassen und - unsere E-Tickets auf dem Smartphone - sofort die Ticketkontrolle passieren.

Nicht wirklich überraschend fanden wir auch im Inneren der Gärten viele Menschen vor, welche insbesondere die schönsten Foto-Spots - Brücken, Wasserfälle etc. - geradezu belagerten. Abseits dieser Spots waren die Gärten aber ebenso schön und wir konnten uns an den aufwändig angelegten Pfaden, Wasserläufen, Steingärten und anderen Spielereien somit trotzdem in angemessenen Umfang erfreuen.

Silver Falls

Die anschließende Nacht verbrachten wir auf einem Campingplatz im Silver Falls State Park, der etwa eine Autostunde südlich von Portland liegt. Obwohl wir den Campingplatz primär wegen seiner Lage und dem verhältnismäßig niedrigen Preis ausgesucht hatten, bot sich uns dadurch die Gelegenheit, den namensgebenden Wasserfällen am nächsten Tag noch einen kleinen Besuch abzustatten. Die verschiedenen Wasserfälle erinnerten uns dabei unwillkürlich an den Wells Gray Provincial Park, welchen wir während unserer Reise durch Kanada besucht hatten (ein Nachtrag dazu kommt hoffentlich irgendwann noch). Im Gegensatz zu dort lagen die Wasserfälle hier aber näher beieinander, sodass wir fußläufig mehr in der gleichen Zeit mehr Wasserfälle besuchen konnten, als im Wells Gray Park mit dem Auto.

Die felsige und die waldige Westküste

Nach einem kurzen Zwischenstopp in Eugene, führte uns unsere Route schlussendlich an die Westküste der USA. Der autobahnartige Highway 5 durchs Landesinnere wäre zwar sicherlich die schnellere Alternative gewesen, aber der Umweg über den Highway 101 entlang der Küste war jeden zusätzlichen Kilometer wert.

Während der vier Tage, die wir diesem Highway folgten, fanden wir zwei überaus unterschiedliche Landschaften vor: Die "felsige Westküste" von Oregon mit steilen Klippen und kleinen Buchten sowie die "waldige Westküste" im nördlichen Kalifornien, welche etwas flacher ist aber dafür einen dichten Urwald aus riesigen Redwood-Bäumen beherbergt.

Beide Landschaften sind wunderschön, überaus naturbelassen und liegen etwa die Hälfte der Zeit im dichten Nebel. Wird es jedoch sonnig, so bekommt man je nach Küstenabschnitt zwei ganz unterschiedliche Stimmungen vermittelt: Während die felsige Westküste mit ihren hohen Wellen, rauen Klippen und der warmen Sonne ganz klar die Kraft der Natur spüren lässt, ist es in den Redwood-Wäldern viel ruhiger und lebendiger - überall wachsen Büsche und Farne zwischen den teils gigantischen Bäumen und sogar die eigentlich längst toten Baumstämme bieten eine Lebensgrundlage für Moose, Pilze und auch für kleinere, jüngere Bäume, die auf den umgefallenen Stämmen oder zurückgebliebenen Stümpfen die perfekten Bedingungen für ein schnelles Wachstum vorfinden.