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Zwei Tage in Paris

Die erste Etappe unserer Weltreise ist Paris. Hier sind wir vor zwei Tagen mit dem Thalys angekommen und von hier geht es für uns weiter auf das Karibikarchipel Guadeloupe. Während wir am Flughafen warten und später während des Fluges, bietet sich uns die Gelegenheit, einen weiteren Beitrag für unseren Blog zu verfassen.

Die Unterkunft

Unsere Unterkunft in Paris war strengenommen gar keine Unterkunft in Paris sondern eine Unterkunft in Montrouge. Dieser Vorort liegt allerdings nahe genug an der Stadtgrenze, dass wir schnell und unkompliziert mit der Metro oder dem RER in das Stadtzentrum (und in den meisten Fällen auch wieder zurück) fahren konnten.

Dank unserer Airbnb-Gastgeberin erhielten wir direkt zu Beginn unseres zweitägigen Aufenthaltes genügend Inspiration für mindestens eine Woche. Nachdem wir uns ein wenig organisiert hatten, begannen wir daher zügig unsere Erkundung der Stadt.

Tag 1

Unsere erste Station war der Cimetière du Montparnasse, der unmittelbar auf unserem Weg in Richtung Stadtzentrum lag. Dabei erhielten wir den Eindruck, dass der Friedhof gewissermaßen ein Abbild der Stadt selber darstellt: Anders als die uns bekannten deutschen Friedhöfe, besteht dieser Pariser Friedhof beinahe ausschließlich aus ‒ teils sehr pompösen ‒ Familiengräbern und -gruften. Einige der Monumente (anders kann man sie nicht beschreiben) wurden schon im 19. Jahrhundert errichtet, andere hingegen sind nur wenige Jahre alt. Weil der Platz begrenzt ist, stehen die Monumente dicht gedrängt und überragen sich gegenseitig. Jedes Grab scheint die anderen an Protz übertreffen zu wollen. Insgesamt entsteht so der Eindruck eine eigene Großstadt der Toten betreten zu haben. Vielleicht ist ein ruhiger kleiner Friedhof einfach keine geeignete Ruhestätte für echte Pariser.

Vom Friedhof aus nahmen wir dann die Metro, um weiter in Richtung des Eiffelturms zu fahren. Man hatte uns versprochen, dass das Cité de l'architecture et du patrimoine und das Musée de l'Homme direkt vor dem Eiffelturm eine guten Blick auf den selbigen bieten würden. Da für uns sowieso alle Museen der Stadt kostenlos sind, solange wir noch nicht älter als 25 Jahre alt sind (und in der EU leben), hatten wir nicht viel zu riskieren. Wir entschlossen uns daher kurzerhand für das Architekturmuseum.

Nebem dem erhofften Blick auf den Eiffelturm hatte das Museum auch eine Sammlung verschiedener historischer Skulpturen und Gebäudefragmente im unteren Teil sowie eine Ausstellung moderner Architektur im oberen Teil. Auf Seite der Skulpturen haben uns dabei die bronzenen Apostel besonders gefallen, welche nach dem Brand der Notre-Dame in 2019 vom Kathedralendach gerettet wurden und nun nach einer (vermutlich sehr aufwändigen) Restauration hier zu sehen waren. Bei der modernen Architektur gefielen uns die verschiedenen Modelle von realisierten und nicht realisierten Bauwerken sehr gut.

Nachdem wir dann doch einige Zeit im Museum verbracht hatten, wollten wir auch noch ein wenig das inzwischen sonnig gewordene Wetter genießen und durchstreiften teils mit der Metro, teils zu Fuß die Stadt, um uns die ikonischen Bauwerke nun auch einmal aus der Nähe ansehen zu können. Nacheinander besichtigten wir den Eiffelturm, den Arc de Triomphe, die Pyramide des Louvre und die Notre-Dame von außen, bis wir schließlich nach einem Abendessen beim Italiener in unsere Unterkunft zurückkehrten.

Tag 2

Am darauffolgenden Tag hatten wir uns ein nicht weniger volles Programm vorgenommen: Nach einem Frühstück in Luxembourg (gemeint ist nicht das Land sondern ein gleichnamiger Park in Paris) ging es weiter zum Louvre, das wir diesmal nun auch von innen besichtigen wollten. Glücklicherweise hatten wir bereits am Vortag Online-Tickets gebucht ‒ die Warteschlangen vor dem Eingang, welche nach einem scheinbar von niemandem begriffenen System funktionierten, zogen sich einmal quer über den gesamten Platz. Dank unserer Tickets geangten wir jedoch ‒ sobald wir die richtige Schlange gefunden hatten - mit einer Wartezeit von nur ca. 15 Minuten ins Museum hinein.

Über das Louvre haben wir zusammengefasst drei Dinge zu berichten:

  1. Alles ist sehr weitläufig und es gibt entsprechend viele Skultpturen und Gemälde zu bestauen.
  2. Die Erhabenheit der heiligen Hallen wird ein wenig davon beeinträchtigt, dass überall und immer Unmengen anderer Touristen hindurch laufen.
  3. Vor der Mona Lisa gibt es (wenig überraschenderweise) eine lange Warteschlange - Balduin ließ sich davon allerdings nicht beeindrucken.

Als wir dem Louvre schließlich wieder entkommen waren, unternahmen wir den nicht sonderlich erfolgreichen Versuch, schnell zum Luxembourg zurückzukehren und dort auch unser Mittagessen zu uns zu nehmen: Im Endeffekt hatten wir zwar einen sehr leckeren Salat aus dem Supermarkt Franprix mitsamt echtem französichen Baguette (nicht aus dem Supermarkt), den wir im Park verspeisen konnten ‒ bis dahin waren jedoch gut 2 Stunden vergangen, was unsere zeitliche Planung leider ziemlich über den Haufen warf.

Nach dem Mittagessen begaben wir uns daher nicht wie ursprünglich geplant zum Pompidou, das anscheinend einen schönen Blick über Paris bietet (und überdies ein Museum der modernen Kunst ist), sondern fuhren direkt weiter nach Montmartre. Dieses an und auf einem Berg gelegene Künstlerviertel stellte sich als wahrer Touristenmagnet heraus. Neben ettlichen Souvernirläden, die mehr oder weniger überteurte Postkarten verkauften, gab es dort auch zahlreiche gut besuchte Cafes. Trotzdessen oder gerade deswegen schienen die Leute hier besonders gut gelaunt zu sein.

Auf dem Gipfel des Montmartre befindet sich die Sacré-Cœr: Eine Basilika, welche nicht nur aufgrund ihrer Lage einen imposanten Eindruck macht. Darüber hinaus hat man vom Gipfel natürlich auch einen hervorragenden Ausblick über Paris, welcher einem die Dimensionen der Stadt noch einmal eindrücklich vor Augen führt.

Da es inzwischen bereits spät geworden war, beschlossen wir, in unsere Unterkunft zurück zu kehren und uns dort selber ein Abendessen zuzubereiten. Auch das dauerte leider wieder länger als erwartet, sodass wir erst gegen 23 Uhr bereit waren, erneut in Richtung Paris aufzubrechen. Die nächtliche Sicht auf den glitzernden Eiffelturm war dann prinzipiell auch durchaus empfehlenswert. Allerdings mussten wir feststellen, dass wir unsere Rückfahrt besser hätten planen müssen ‒ den deutschen öffentlichen Nahverkehr gewohnt, wäre uns im Traum nicht eingefallen, dass die Metros von Paris ihren Betrieb bereits um kurz nach Mitternacht einstellen. Auch eine Rückfahrt mit den noch vereinzelt fahrenden Bussen war mit unserem eingeschränkten Internet leider kaum zu planen, sodass unser romantischer Abendausflug leider in einer teuren Taxifahrt endete.