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Queenstown

Von Wanaka geht es für uns ohne Umweg weiter nach Queenstown. Die beiden kleinen Städte haben einige Gemeinsamkeiten zueinander aber auch ein paar Unterschiede: Gemeinsam ist beiden die idyllische Lage, inmitten der Berge an einem jeweils türkisblauen See. Unterschiedlich ist hingegen, dass Queenstown noch einmal viel touristischer ist, als Wanaka.

Für uns macht sich das vor allem im Preis der verfügbaren Unterkünfte bemerkbar. Bezahlen wir anderswo normalerweise zwischen 35 und 40 Neuseeland-Dollar für eine Übernachtung auf einem Holiday Park, so ergibt sich hier eine stolze Summe von 49,50 NZD für eine Übernachtung im Auto - und das mit einem bereits eingerechneten Rabatt über 10 Prozent.

Die Vorzugsseite des Tourismus ist dafür eine sehr charmante und mit so ziemlich allen denkbaren Geschäften ausgestattete Fußgängerzone, wie man sie sonst in nicht europäischen Städten häufig vermisst. Auch einen schönen Park kann man entlang des Seeufers finden und so verbringen wir unseren ersten Nachmittag in Queenstown damit, durch Park und Fußgängerzone zu schlendern.

Queenstown Hill

Den Tag darauf lassen wir ruhig angehen (damit ich noch etwas Arbeitszeit nachholen kann) und beschränken uns darauf, einen Hügel zu erklimmen. Mit seinen 907 Metern über Normalnull ist der Queenstown Hill geradezu winzig im Vergleich zu seinem Nachbarn, dem Ben Lomond, welcher auf stolze 1748 Höhenmeter kommt. Die Aussicht ist trotzdem toll und man kommt auf dem Weg nach oben an einem kleinen Feen-Dörfchen vorbei.

Skippers Canyon

Unsere dritte Nacht in Queenstown ist der erste Dezember und damit mein erster arbeitsfreier Tag. Während unserer Zeit in Kanada (die leider allzu regelmäßig ohne Strom oder WLAN-Empfang ablief) hatte ich nämlich nach und nach immer mehr Minusstunden auf meinem Gleitzeitkonto angesammelt. So waren mein Arbeitgeber und ich schließlich überein gekommen, das Arbeitsverhältnis zum Ende des Novembers zu beenden, um das Ansammeln von noch mehr Minusstunden zu vermeiden.

Lange Rede, kurzer Sinn - mit Anbruch des Dezembers sind wir nun auch in Neuseeland nicht mehr so stark auf Strom und ein stabiles Internetsignal angewiesen. Und können die Gelegenheit direkt nutzen, um einen abenteuerlichen Roadtrip in das Hinterland von Queenstown zu unternehmen.

Die Straße, welche im Übrigen nur für Allrad-Fahrzeuge geeignet ist, führt uns dabei entlang des Skipper Canyons. Der Weg ist häufig steil, eigentlich immer sehr schmal und am Rand der Straße geht es gefährlich tief senkgerecht nach unten. Mit genügend Zeit (die wir glücklicherweise haben) ist das aber wirklich kein Problem sondern macht ganz im Gegenteil ziemlich viel Spaß. Nach einer etwa einstündigen Fahrt nähern wir uns dann schließlich dem Ende der Skippers Road, überqueren noch die Skippers Bridge und gelangen schließlich am Skippers Campground an (die Namensgebung hätte zugegebenermaßen ein bisschen kreativer ausfallen können).

Der Campingplatz ist zwar relativ schlicht (es gibt Wassertoiletten und sonst eigentlich nichts), liegt aber mitten in der ehemaligen Skippers Township. Viel davon ist nicht mehr vorhanden, aber das alte Schulgebäude steht noch und beherbergt inzwischen ein kleines Museum über das einstige Goldsucherdorf. Wir unternehmen noch einen kurzen Spaziergang zu den Ruinen des ehemaligen Gasthofes, kochen anschließend Instant-Nudeln über unserem Camping-Kocher und legen uns schließlich inmitten dieser weit entlegenen Berglandschaft in unserem Auto schlafen.