Das vielleicht Beste an Neuseeland - zumindest wenn man mit dem Auto unterwegs ist - ist an jeder Ecke auf einen neuen, wunderbaren Ort zu stoßen. Entlang der Golden Bay besuchen wir die Te Waikoropupū Springs, erkunden ein Steinlabyrinth und fahren dann ganz in den Norden zum Wharariki Beach. Leute die es hierher verschlägt, haben normalerweise das Ziel den "Kiwischnabel" zu besuchen, auch bekannt als Farewell Spit - eine sehr lange Landzunge, welche die Golden Bay einrahmt. Es mag an dem Preis der Touren dorthin liegen, aber uns lockte es jetzt nicht so sehr, einen Tag damit zu verbringen, durch die sandige Dünenlandschaft zu fahren oder zu wandern. Stattdessen machen wir auf dem Rückweg auf Höhe des Abel Tasman National Parks noch einen Abstecher zum Harwood Hole.
Te Waikoropupū Springs
Die Te Waikoropupū Springs sind nicht nur sehr große Frischwasserquellen mit einem Wasserausstoß von 14000 Litern pro Sekunde, sondern auch ein heiliger Ort der Maori. Deshalb sollte man es während des Besuches respektvoll unterlassen, zu essen, zu trinken, das wahnsinnig klare Wasser zu berühren oder Wertgegenstände wie Handys oder Kinder hinein fallen zu lassen. Ist vermutlich auch besser für die Wasserqualität.
Ein kurzer Rundweg führt zwischen den Quellen entlang.Trotz des bewölkten Himmels leuchtet der Boden des Quelltopfes türkisblau.Simon vor einem Quelltopf, eigentlich eher ein kleiner See.
Die Labyrinth Rocks
Eine natürlich Kalksteinlandschaft, die anscheinend zuerst von einem kinderliebenden englischen Geologen entdeckt und aufbereitet wurde. Um das Erkunden für die kleinen Besucher etwas spannender zu machen, versteckte der Geologe Tierknochen und Spielzeuge zwischen den Felsen. Ein paar der Knochen und Spielzeuge haben wir tatsächlich noch entdeckt, aber auch ohne ist das Labyrinth durch die Komposition aus Sonnenschein und Schatten einer der magischsten Orte, die mir je untergekommen sind.
Eingang in ein grünes Reich aus Licht und Schatten. Mit einem Elefanten als Torwächter.Mit wunderlich geformten steinernen Blumentöpfen.Mit schattigen Pfaden...
... die uns zu vielen Weggabelungen führen. Praktischerweise hat Simon eine Karte.Manche Steinformationen haben passende Namen. Hier reitet Balduin II auf dem Alligator.Ein paar der vermutlich später hier verteilten tierischen Überreste.
Weitere Pfade führen uns tiefer in das Labyrinth.Zu einem Abschnitt mit zahlreichen Tunneln und Höhlen.Simon kann sich natürlich durch jeden noch so schmalen Tunnel durch bewegen.
Ein Bogen in meiner Größe.Klopf klopf...Ab und an stolpern wir über einen wirklich magischen Ort.
Sein oder nicht sein oder so.Gegen Ende wird der Wald lichter und auf den Felsen wachsen leuchtend rote Pflanzen.Noch einmal in Nahaufnahme.
The Glacier - wieder ein Ort, der nicht nur für Geologen faszinierend ist.
Wharariki Beach
Wer den Wharariki Beach auf Google Maps sucht, versteht zum Einen, was ich mit dem Kiwischnabel gemeint habe und findet außerdem eine kuriose "historische Sehenswürdigkeit": Windows 10 Home & Lock Screen. Das allen Windows Nutzern vertraute Bild zweier Felsen durch einen Steinbogen - hier wurde es aufgenommen. Außerdem hat man zur richtigen Jahres- und Tageszeit die Chance, Babyrobben in den Wasserpools am Strand beim Spielen zu beobachten. Die Babyrobben, die Simon noch von seiner ersten Reise in Erinnerung hatte, haben wir leider nicht gesehen, aber die Felsenbögen erschienen uns dafür umso beeindruckender.
Am Parkplatz angekommen, wird einer der dort freilaufenden Pfaue auf uns aufmerksam.Ist der Apfel für mich?Wir entkommen und folgen dem Wanderweg über grüne Hügel...
BIs zu einem urwaldlich bewachsenen, kleinen See.Man kann die Felsen und die Bucht zu der wir wollen schon sehen.Nur den Pfad dahin müssen wir noch finden.
Schließlich erreichen wir den Strand und stellen fest, dass wir von beeindruckenden Felsen umgeben sind.Im Moment liegt noch alles auf dem Trockenen - aber die Flut kommt.Entlang des Strandes finden wir eine Blue Bottle. Es handelt sich tatsächlich nicht um eine Qualle sondern um eine Gemeinschaft von Zooiden.
In der Ferne entdecken wir einen bildschönen Felsbogen.Simon behält noch die Wellen im Blick...... und Balduin II und ich posieren zwischen den Steinen.
Da sind auch die Windows-Felsen, nur nicht durch den Bogen fotografiert und ohne Filter.Schlussendlich entdecken wir auch noch ein paar Robben. Ob die wohl vor der nächsten Flut da wieder runter kommen?Ich hab noch ein bisschen Zeit, in den flachen Wellen zu spielen.
Während Simon einen breiten Priel erkundet....... und eine weitere Robbe entdeckt, aber die ist offensichtlich schon ausgewachsen und im Moment nicht zum Spielen aufgelegt.Dann geht es über die Dünen einen Rundweg zurück.
Dieses Mal ist der Weg klar erkennbar und führt uns durch ein charmantes Wäldchen...... vorbei an einem starrenden Schaf...... und durch das Buschland wieder zurück zum Parkplatz.
Dort wartet unser persönliches Empfangskomitee in der Hoffnung, dass wir noch einen Apfel mitgebracht haben.
Das Harwood Hole
Einen letzten Ort, den ich nach Simons begeisterter Beschreibung unbedingt noch sehen wollte, ist das Harwood Hole. Ich hatte mir das irgendwie immer wie ein großes, bodenloses und kreisrundes Loch im Boden vorgestellt. Eigentlich handelt es sich aber natürlich um einen 183 m tiefen Höhlenschacht, der so zwischen steilen Felswänden gelegen ist, dass man den Boden von oben tatsächlich nicht erahnen kann. Wenn man ein sehr, sehr erfahrender Höhlenkletterer mit hoch professioneller Ausrüstung ist, kann man den Schacht hinunter klettern und das Höhlensystem durch die Starlight Cave wieder verlassen. Aber auch, wenn man einfach so zum Gucken vorbei kommt ist der Ort auf jeden Fall einen Besuch wert. Selbst, dass wir auf dem Rückweg von einem Gewitter überrascht und bis auf die Knochen durchnässt wurden, konnte uns die Erfahrung nicht verderben.
Das Harwood Hole ist schwer zu fotografieren, aber die umgebenden Felswände sind dafür ein umso beeindruckenderes Motiv.Simon auf dem Weg, einen Blick in den Abgrund zu werfen.Das Harwood Hole.
Trotz der Höhe hat Balduin II keine Probleme damit (gut gesichert) am Rand herum zu klettern.Schnell wieder zurück, bevor das Gewitter kommt. Eigentlich wollen wir auf dem Rückweg noch zu einem Aussichtspunkt.Leider kommt das Gewitter schneller an, als wir.
Die Aussicht könnte wohl besser sein, aber irgendwie ist das auch toll!Wind und peitschender Regen - da steh ich und bin begeistert von den Elementen...... und von den senkrecht abstehenden Haaren an Simons Kopf.