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Montreal (Tag 1/7 & 2/7)

Der erste Abend

Nachdem wir etwa zwei Wochen in Kanada verbracht haben, geht es für uns das erste Mal in eine größere kanadische Stadt, nämlich nach Montreal. Tatsächlich ist Montreal nicht nur eine größere kanadische Stadt sondern sogar die zweitgrößte Stadt in Kanada überhaupt, direkt nach Toronto.

Als Unterkunft haben wir uns eine Studentenunterkunft ausgesucht, da wir hier zum gleichen Preis, für den man anderswo drei Tage bekäme, gleich eine ganze Woche bleiben können. Das ganze kommt natürlich auch mit gewissen Nachteilen daher: Das in den 70ern gebaute Wohnheimgebäude ist von außen ein hässlicher Betonbau. Im inneren ist es ein bisschen stilvoller, aber die Farbgebung der Wände in unserem Zimmer ist dann doch ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Hauptroblem für uns ist allerdings, dass die Küche zwar vorhanden und mit einer ausreichenden Menge an Öfen ausgestattet ist - von ihren Benutzern wird allerdings erwartet, dass diese sich alle Küchenutensilien selber beschaffen. Am ersten Abend stellt das zum Glück noch kein Problem für uns dar, da wir von unseren Wwofing-Hosts genügend Wegzehrung für mindestens drei Tage mitbekommen haben.

Eine kleine Einkaufstour

Den nächsten Tag bringen wir dann aber trotzdem damit zu, auf große Einkaufstour zu gehen. Angefangen vom Besteck, über Teller und Schneidebrettchen bis hin zu Tassen finden wir fast alles wesentliche entweder in einem Secondhand-Laden oder im hiesigen Äquivalent zum 1-Euro-Shop, dem Dollarama. Das ganze Konzept wird allerdings ein wenig dadurch zunichte gemacht, dass auf alle Produktpreise noch nachträglich die nationale und die provinziale Steuer in Höhe von 5 beziehungsweise 9,975 Prozent angerechnet werden. Glatte Beträge kommen dabei also eher nicht zustande.

Lebensmittel und einen Topf mit noch erhaltener Beschichtung kaufen wir dann aber doch lieber im normalen Discounter, der hier anscheinend Maxi heißt. Voll bepackt geht es für uns dann zurück ins Wohnheim, wo wir mit unseren neuen Anschaffungen ein einfaches Abendessen zubereiten. Der Tag ist nämlich schon so gut wie vorbei.

Da wir gerne auch noch irgendetwas an unserem ersten Tag in Montreal unternehmen wollen, beschließen wir, noch einen Ausflug in die Downtown zu machen. Diese ist von unserer Unterkunft leider mehrere Kilometer entfernt. Wir entscheiden uns daher für das Leihfahrradunternehmen Bixi, deren Fahrradstationen fast überall in Montreal vorzufinden sind - in der Downtown aber auch direkt vor unserer Unterkunft. Das eröffnen eines Accounts gestaltet sich jedoch deutlich schwieriger, als erwartet. Es gelingt uns zwar schlussendlich, aber als wir endlich beide einen Account mit aktivem Abbonement besitzen, steht vor unserer Unterkunft nur noch ein einzelnes Fahrrad.

Kein Problem, denken wir, da ja nur ein paar hundert Meter die Straße entlang direkt die nächste Station kommt. Das hat sich aber wohl auch jemand anderes so gedacht, denn als wir am entsprechenden Ort ankommen, ist von dem durch die Bixi-App versprochenen Fahrrad keine Spur mehr zu entdecken. Wir gucken mit unserem einen Fahrrad ein bisschen dumm aus der Wäsche - vor allem weil wir jetzt weiter von der Altstadt entfernt sind, als noch vor ein paar Minuten.

Den Großteil der Strecke legen wir daher abwechselnd joggend und abwechselnd auf einem Fahrrad fahrend zurück, bis wir schließlich an einer Bixi-Station angelangen, die tatsächlich noch ein zweites Fahrrad für uns bereit hält. Unser erstes Bixi stellen wir bei der Gelegenheit kurz ab und leihen es sofort wieder aus - auf diese Weise starten die 45 Freiminuten je Fahrt wieder von vorne.

Als wir endlich in der Downtown angelangen, ist es dann auch schon nach 10 Uhr. Das Jazz-Festival, welches wir uns hier anschauen wollen, ist aber glücklicherweise noch im Gange. Wir schlendern ein wenig zwischen den verschiedenen Buden und Bühnen entlang, bestaunen Downtown und Festival. Allerdings auch nicht zu lange, denn wir haben am nächsten Tag viel vor. Um Zeit zu sparen, nehmen wir deswegen auch nicht die Bixis zurück sondern steigen stattdessen in die U-Bahn, die zu unserem großen Glück an Feiertagen und während des Wochenendes kostenlos verwendbar ist, sofern man denn in der Downtown einsteigt - wohin man von dort aus fährt, ist hingegen egal.

Im Verlaufe der folgenden Tage werden wir das Jazz-Festival und die Downtown noch mehrere Male besuchen, aber das wird der Teil eines anderen Eintrags sein.