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Nachtrag: Mit dem Kanu durch die Mangroven

Guadeloupe Nachtrag 1/3

Am Tag nach unserer anstrengenden Wanderung entlang der Chutes du Carbet fanden wir uns morgens um halb 9 unverdrossen am Hafen von Saint-Rose ein, um ein Kanu zu leihen. Zwei Tage zuvor waren wir von dem Betreiber des Kanuverleihs (der mit seinen ungewöhnlich hellen Augen in einem sonnengebräunten Gesicht wie ein echter Seebär wirkte) abgewiesen worden, weil der Wind zu stark war. An diesem Morgen aber hatte er uns bereits erwartet und ausgestattet mit einer einlaminierten Karte, den unförmigsten Schwimmwesten aller Zeiten und einem wasserfesten Fässchen paddelten wir los in Richtung Mangrovenwälder

Die Küste vor Saint-Rose ist durch die davor verteilten Mangroveninseln ein relativ geschützter Bereich, trotzdem war der Weg bis zum Rivière Moustique, einem Kanal in den Mangrovenwäldern, anstrengender als gedacht. Wir hatten das Kanu für 4 Stunden ausgeliehen, laut Website des Kanuverleihs genug Zeit um die Mangrovenwälder zu erkunden, den Rivière Moustique zu durchfahren und entspannt irgendwo am Strand zu faulenzen. Allerdings wird dabei verschwiegen, dass man gute 1,5 Stunden gegen den seitlich kommenden Wind und den Wellengang anpaddeln muss, um den ruhigen Mangrovenkanal zu erreichen.

Schließlich und endlich hatten wir den Rivière Moustique erreicht, der im Übrigen nicht so heißt, weil es dort besonders viele Moskitos gibt sondern nach der nahe gelegenen Ortschaft benannt ist (wo es dann wohl besonders viele Moskitos gibt) und glitten zwischen den Mangroven-Wurzeln durch das ruhige braune Wasser. Der Teil des Ausflugs war dann auch wunderschön. In Küstennähe mischen sich vereinzelte Palmen zwischen die Mangrovenbäume, Kokosnüsse schwammen im Wasser und wir erreichten sogar den kleinen Strand mit Anlegeplatz. Von der anscheinend sehr vielfältigen Tierwelt der Mangrovenwälder begegneten uns auf der ganzen Fahrt nur Austern, die an den Wurzeln wuchsen, ein einzelnes Blesshuhn, große Pelikane und riesige Wasservögel, die als bewegungslose schwarze Silhouetten im Himmel hingen.

Der Rückweg war etwas weniger anstrengend, aber wir waren dann doch ganz froh, das Kanu schließlich wieder am korrekten Anlegeplatz abzugeben und uns (trotz eifriger Verwendung von Sonnencreme) mit einem der schlimmsten Sonnenbrände unseres Lebens auf den Heimweg zu begeben.