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Der Regenwald von Guadeloupe

Neben wunderschönen Stränden hat die Basse-Terre auch einen prächtigen und spannenden Regenwald zu bieten. In den vergangenen Tagen haben wir mehrere Ausflüge dorthin unternommen.

Wanderung zum Saut des Trois Cornes

Unsere erste kleine Expedition ging dabei zum Saut des Trois Cornes - dem Wasserfall der drei Hörner. Von einem Wanderparkplatz aus folgten wir dafür einem schmalen Pfad in den Regenwald hinein. Obwohl es sich um einen offiziellen Wanderweg handelte, war dieser definitiv nicht für Familien oder gehbehinderte Menschen ausgelegt. Für verkappte Urwaldforscher wie uns, die Spaß daran haben, Flussbetten entlang zu klettern und über Wurzeln zu stolpern, sind sie allerdings ein eigenes Erlebnis.

Neben den zum Teil starken Steigungen machte uns vor allem die tropische Hitze ganz schön zu schaffen. Dementsprechend glücklich waren wir, als wir uns schließlich unserem Ziel näherten: Das fließende Wasser kühlte die Luft in der Nähe auf sehr angenehme Weise herunter. Der Wasserfall selber war da fast schon zweitrangig, fand aber selbstverständlich auch unsere Begeisterung.

Das Herz des Nationalparks

Am darauffolgenden Tag verschlug es uns etwas tiefer in den Regenwald. Mit unserem Mietwagen folgten wir der Route de la Traverseée mitten in den Nationalpark von Guadeloupe hinein.

Unser erster Stop entlang dieser Route war der Wanderparkplatz am Fuß des Berges Marmelle de Pigeon. Vom dort führte ein steiler aber sehr schöner Pfad den Berg hinauf und belohnte uns gelegentlich mit spektakulären Blicken auf die bergige Regenwaldlandschaft. Das war auch gut so, denn der Gipfel selber war so stark bewachsen, dass man trotz einer hölzernen Aussichtsplatform nur in eine einzige Richtung vom Berg hinab sehen konnte.

Wieder unten angekommen, fuhren wir weiter bis zum nächsten Wanderparkplatz. Unsicher, was genau uns hier erwarten würde, inspizierten wir einfach ein wenig die Gegend. Neben einer Art Picknickplatz am Fluss entdeckten wir dabei auch eine hölzerne Hängebrücke sowie ein paar spannende Pflanzen und Insekten entlang eines kurzen Rundwegs durch den Wald. Besonders bemerkenswert fanden wir die von uns so benannte Kettensägen-Zikade, die es in Lautstärke und Klangfarbe durchaus mit einem Waldarbeiter aufnehmen kann. Den richtigen Namen dieses Insekts konnten wir leider noch nicht herausfinden.

Unser letzter Halt des Tages war schließlich der Cascade aux Écrevisses - was übersetzt wohl so viel bedeutet wie Wasserfall mit Flusskrebsen. Anstelle der Flusskrebse fanden wir jedoch jede Menge Touristen und Einheimische vor, die sich im Becken am Fuße des Wasserfalls tummelten. Wir beschlossen daher, noch einmal abseits des Wochenendes hierher zurück zu kommen und machten uns wieder auf den Rückweg.

Natürliches Schwimmbad am Saut d'Acomat

Einen durchaus würdigen Ersatz für den Cascade aux Écrevisses stellte der Saut d'Acomat dar, den wir am nächsten Tag besuchten. Zwar war dieser Wasserfall auch nicht gerade spärlich besucht, aber zumindest fanden wir einen schönen Platz im Schatten, von dem aus wir das Spektakel beobachten konnten.

Das Highlight dieses Wasserfalls war nämlich offensichtlich nicht das Schwimmen im türkisblauen Wasserbecken sondern das möglichst spektakuläre Hineinspringen in selbiges. Vom 1,5 Meter hohen Felsen bis zum alles überragenden Baum war hier für jeden eine Sprungelegenheit dabei.

Nachdem wir alles eine Weile beobachtet hatten und unsere statistische Untersuchung der Überlebenswahrscheinlichkeiten zu einem befriedigenden Ergebnis kam, trauten wir uns schließlich auch zu einem ersten Sprung ins Becken hinein. Auf den Geschmack gekommen, probierten wir noch verschiedene andere Absprungstellen aus und auch die natürliche Felsenrutsche mit anschließendem Fall in die Tiefe konnte uns jetzt nicht mehr schrecken.

Obwohl wir damit sicherlich nicht an die Wahnsinnigen herankamen, welche sich vom etwa 25 Meter hohen Ast in das Becken hinein stürzten, waren wir doch beide sehr guter Laune, als wir schließlich unseren Rückweg antraten und dabei noch eine frisch vom Baum gefallene Mango verzehrten.